Hintergrundgeschichte
Sanaraï ist in der Nähe von Revero in der Zerrwelt geboren.
Ihre Mutter, die Adlige Yarrah del Takaras, zog sie auf, während ihr Vater, ein wilder Leopard, ein Einzelgänger blieb.
Yarrah ist die Zweitgeborene der fünf Kinder des Fürstentums del Takaras. Da sie weder Anrecht noch Interesse am Erbe hatte, zog sie als Forscherin in die Wildnis, um Tiere und Pflanzen zu erforschen und ein Herbarium und ein Bestiarium der nördlichen Zerrwelt zu erstellen.
Sanaraï verbrachte ihre ersten Kindheitsjahre bei ihrer Mutter in der Wildnis.
Als wildes Kind war das kleine Leopardenmädchen nur in der Lage die Tiersprache Kiliin zu sprechen und zu verstehen.
Von ihrer Mutter und anderen Tieren lernte sie typische Fertigkeiten, die ihr das Überleben in der Wildnis erleichterten. (Schwimmen, Klettern, Selbstbeherrschung, Orientierung, Pflanzenkunde, Tierkunde/ Zähmen, Wildnisleben, Aufmerksamkeit, Heimlichkeit)
Als sie begann, ihre Mutter auf Jagdausflüge zu begleiten, erkannte sie, dass es an Beutetieren mehr zu erbeuten gab als nur das Fleisch. So fing sie an, kleine Trophäen wie Hörner, Zähne, Krallen, Haar, Federn, Fellfetzen usw. zu sammeln.
(Jäger und Sammler, Ausbeute)
Durch ihr impulsives Verhalten geriet Sanaraï in eine Auseinandersetzung mit einem wilden Panther. Als er sie mit einem Prankenhieb an der Schulter verletzte (Narbe an der Schulter), setzte sie unbewusst Magie ein und eine Blitzfunkensalve schlug das Tier in die Flucht.
Später erzählte sie ihrer Mutter davon und Yarrah erkannte, dass Sanaraï eine magische Begabung besaß.
(Magisch begabt)
Yarrah nahm ihre Tochter somit zum ersten Mal mit in die Stadt Revero, wo sie eingekleidet und von ihrer Mutter bei der Magier-Gilde vorgestellt wurde.
In der Hoffnung, dass Sanaraï von den Magiern aufgenommen und unterrichtet werden würde, stellte Yarrah sie den Meistern der Gilde vor.
Die Meister stellten dem Kind mehrere kleine Aufgaben, die ihr Denken und Handeln, aber auch ihre magische Stärke prüfen sollte.
Obwohl sie teilweise Vorurteile gegen die Farix hatten, waren sie von Sanaraïs instinktiven Lösungsansätzen begeistert. Sie stellten außerdem fest, dass sie gelbes Blitz-Mana in sich trug und ihre magischen Fähigkeiten zwar vorhanden waren, aber sie teilweise andere Magie abstieß. Dadurch vermuteten sie, dass Sanaraï eine Begabung für den speziellen Zweig der Antimagie besaß.
(Blitzmagie und Antimagie)
Da Sanaraï noch sehr jung war und nur sehr schlecht die Dämonensprache Saronaa und keine einzige Menschensprache beherrschte, forderten die Meister, dass sie zunächst eine Akademie der Grundlagen-Magie besuchen sollte. Dort würde man ihr auch Allgemeinwissen beibringen.
Yarrah stimmte den Meistern zu und erhielt ein Empfehlungsschreiben für Sanaraï für die Magierakademie-Akademie Sternenfall in Maliria.
Von der Idee begeistert, ihre vorurteilsbehaftete Tochter zu einer angesehenen Magierin erziehen zu lassen, reiste Yarrah mit Sanaraï auf direktem Weg nach Maliria.
Die Meister von Sternenfall nahmen das Leopardenmädchen gerne auf. Durch die Nähe zu einem Marath-Portal waren die meisten Bewohner der Stadt Halbblüter wie Talii und Talaan gewohnt und auch der ein oder andere Farix lebte in der Stadt. Somit wurde die junge Sanaraï an der Akademie angenommen und verbrachte zum ersten Mal im Leben Zeit mit Gleichaltrigen Kindern.
Sie fand nur sehr schwer Freunde. Ihre impulsive und etwas raue Art hielt viele davon ab, mit ihr Freundschaft zu schließen und viele der adligen Kinder behandelten sie wie Dreck.
Sie lernte schnell, dass das Ständedenken auch an Schulen und Akademien nicht halt machte und adlige Kinder oft bevorzugt und freundlicher behandelt wurden, weil ihre Eltern reich und mächtig waren. Sie merkte schnell, dass das aufgesetzte Gehabe und die Etikette unter den Adligen genauso zum guten Ton gehörten, wie Intrigen und Ränkeschmieden. Sie war sich sicher, dass sie niemals einem Adligen vertrauen könnte.
(Vorurteile: Adlige)
Sanaraï war erpicht darauf, zu beweisen, dass sie nicht dümmer als die anderen war, nur weil sie in der Wildnis aufgewachsen war. Sie wurde etwas ruhiger, zog sich zurück und lernte sehr viel. Sie sprach bald neben Kiliin und Saronaa auch die Menschensprache Antharis und lernte sowohl Allgemeinwissen der Menschen- und Dämonenwelt als auch die Grundlagen der Magie.
Sie lernte stetig weiter und wurde besserwisserisch, um ihr Wissen immer allen anderen aufzuzeigen.
(Besserwisser)
Je älter sie wurden, desto unerträglicher wurden die adligen Kinder ihr und auch anderen Nichtadligen gegenüber. Besonders Kyrian del Takaras und seine Freunde hatten sie stets im Visier.
Sanaraï hatte mittlerweile drei gute Freunde gefunden und sie unterstützten sich gegenseitig beim Lernen und Üben, doch sie wusste, dass die Akademiemauern sie zwar noch schützten, sie sich jedoch in einem Land befand, in dem man sich als Farix wehren können musste oder auch schnell mal als Sklave des Adels enden konnte.
Um sich auf alle Konfrontationen mit dem Adel vorbereiten zu können, arbeitete sie sich ein wenig durch Archive und die Akademiebibliothek, wo sie alte Bücher über Adelshäuser und Gesetze las. Dabei stieß sie auf Stammbaumaufzeichnungen, die auf magischem Papier gezeichnet waren und sich dadurch von selbst erweiterte, sobald ein Kind in das Adelshaus geboren wurde. Sie konnte es kaum glauben, als sie sich selbst und ihre Mutter im Stammbaum der del Takaras stehen sah. Sie verstand, dass ihre Mutter adlig war und somit ihr wahrer Name Sanaraï del Takaras lautete. Sie steckte das Papier ein, damit niemand es zufällig finden konnte und versteckte es.
(Adlige Abstammung)
Auf eigenen Wunsch hin wechselte sie bald an die Krieger- und Schattenritter-Gilde, um dort eine kämpferische Ausbildung zur Schattenritterin zu absolvieren. Dort nannte sie sich nur noch Raï’ya, um ihre adlige Abstammungslinie noch mehr zu vertuschen. Ihr Interesse an der Magie rückte während ihrer Ausbildung ein wenig in den Hintergrund.
Nachdem sie mit 17 Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, schloss sie sich der Schattenritter-Gilde als Aeris an.
Somit erhielt sie gezielt Kampftraining, das ihre natürlichen Stärken trainierte. Sie kämpfte mit Krallen und wurde im beidhändigen Kampf geschult.
Durch ihre angeborene Balance und die Fähigkeit nachts zu sehen, wurde sie auch für den Kampf bei Nacht, an dunklen Orten oder in der Höhe ausgebildet.
(Nachtsicht)
An der Gilde fiel es Raï’ya leichter, neue Freunde zu finden, da dort weniger auf die Abstammung als auf das kämpferische Geschick geachtet wurde.
Von ihren neuen Freunden und dem Leben unter den Dämonen und in der Stadt, lernte sie Fertigkeiten, die mal mehr, mal weniger hilfreich waren. Dazu gehörten zum Beispiel durchzechte Nächte mit den Kameraden, das Überreden eines Novizen zu einer „dummen Mutprobe“, ein wenig Menschenkenntnis, mit störrischen Händlern zu verhandeln oder ihren Sold nachzurechnen, und dass sich in den meisten Städten und Dörfern der Marktplatz in der Mitte und somit zentral befand.
(Zechen, Überreden, Menschenkenntnis, Handeln/ Rechnen, Ortskenntnis)
Als ihre Kameraden zum ersten Mal mit ihr auf einem Ausflug in der Wildnis waren und sahen, wie sie einen Hasen erlegte und diesen, ihrer wilden Art entsprechend auf einem Baum sicherte und dort verspeiste, lachten sie erst und zeigten ihr, wie man auch in der Wildnis mit nützlichen Werkzeugen simple Mahlzeiten kochen und zubereiten konnte.
Sanaraï war sehr angetan von dem Ergebnis und Jahre später ist sie sehr stolz auf ihr Talent, dass sie sich zwar problemlos in freier Natur von rohem Fleisch ernähren, mit den passenden Zutaten und Utensilien aber ebenso gut ein leckeres Essen zubereiten kann. (Versorgen)
Nachdem sie mit ihren Freunden die nächste Stufe innerhalb der Gilde erreichen sollte, bestand sie erfolgreich die Prüfung. Bei der feierlichen Zeremonie erhielt jeder von ihnen neben den kupferfarbenen Gildenaufnähern und dem kupfernen Gildenzeichen, auch einen offiziellen Thamani-Brief, der ihre Zugehörigkeit zur Gilde bestätigte.
Anstatt diesen von Hand zu unterschreiben, reichte es, wenn jeder Prüfling seine Hand auf das Papier legte, damit sein vollständiger Name darauf erschien.
Ohne nachzudenken tat Raï’ya es ihren Kameraden gleich und erschrak ebenso wie alle anderen, als der Name Sanaraï del Takaras erschien. Schnell sprach sich diese, spannende wie auch ein wenig skandalöse Nachricht bis nach Revero herum, dass es einen Farix-Abkömmling der del Takaras - Familie gab.
Der ältere Bruder von Yarrah und aktueller Fürst von Revero, sein Name war Tristian del Takaras, hatte selbst keine Kinder und somit keine Erben. Es freute ihn zu hören, dass seine liebe Schwester eine begabte Tochter hatte. Dass sie eine Farix war, störte ihn nicht, er selbst war ein Nebelparder als Seelentier und war sehr angetan von seiner Nichte. Er entwickelte den Wunsch, dass sie seine Nachfolgerin als Fürstin von Revero sein sollte und schickte deshalb zwei seiner begabtesten Krieger los, um sie zu ihm zu bringen, damit er sie kennen lernen konnte.
Seine drei jüngeren Brüder jedoch, die alle verheiratet waren und selbst Kinder hatten, waren erzürnt über das Farix-Kind. Da Yarrah als verschollen galt, wäre der nächste Bruder, Lomir del Takaras und dessen Sohn (Kyrian del Takaras), nach dem Tod von Tristian Fürst geworden. Nun stand diese Ehre aber Sanaraï zu.
Gemeinsam mit seinen jüngeren Brüdern entwickelte Lomir den Plan, die Farix gefangen zu nehmen und sie entweder zu töten oder als Sklavin nach Lorias zu verkaufen.
Raï’ya lebte weiterhin in der Gilde, doch sie bemerkte einen Unterschied, seit die Wahrheit über sie ans Licht gekommen war. Die Leute behandelten sie anders. Das war ihr sehr unangenehm und als schließlich zwei Männer auftauchten und versuchten, sie zu überreden, ihren Onkel, den Fürsten Tristian del Takaras zu treffen, blockte sie sie ab. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Adel etwas Gutes mit ihr vorhaben könnte. Doch die Krieger hatten einen Auftrag und ließen nicht locker. Sie blieben in Maliria, um es weiter zu versuchen.
Als Raï’ya schließlich in einer Seitengasse von einem vermummten Assassinen angegriffen wurde und ihn nur mit Mühe abwehren konnte, beschloss sie, Maliria und die Umgebung von Revero zu verlassen und ihr Glück erst einmal woanders zu suchen.
Sie sagte nur ihren engsten Freunden Bescheid und machte sich sehr früh morgens an einem Frühlingstag auf den Weg durch das Marath-Portal, um ein neues Leben zu beginnen und dem Adel zu entfliehen.
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